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Deutsche Hallenmeisterschaften 2022

Deutsche Hallenmeisterschaften 2022

28. 2. 2022 Lesedauer 4 min

Die Deutschen Hallen-Meisterschaften waren vergangenes Wochenende zurück in Leipzig! Bei uns gibt es ein exlusives Recap der zwei spannenden Tage vor Publikum mit Top-Leistungen, zahlreichen Hallen-WM-Normen und einem überraschenden Abschied von der Leichtathletik-Bühne, aber auch Gedenken an die Opfer der russischen Invasion in der Ukraine.

Auch die Zuschauer*innen haben sich auf ein hochkarätiges Leichtathletik-Event gefreut: Mit 1600 verkauften Tickets war die Quarterback Immobilien Arena in Leipzig ausverkauft. Mehr Plätze standen aufgrund des Corona-Hygienekonzepts nicht zur Verfügung. Darüber freuten sich auch die Athlet*innen. „Der letzte Kilometer war mit dem Publikum im Rücken noch viel besser zu ertragen“, kommentierte Hanna Klein, die mit großem Abstand zu ihrem dritten Deutschen Hallentitel in Serie lief (3000m in 8:51,18min).

Nach einer Corona bedingten Pause im letzten Jahr waren die 200m der Männer und Frauen, sowie die 4x200m-Staffeln wieder zurück im Wettkampf-Programm der Deutschen Hallenmeisterschaften. Und das direkt mit einem Knall: Spektakulär schnell wurde es im 200m-Finale der Männer. Owen Ansah rannte in 20,55s auf Platz 4 der ewigen Deutschen Hallenbestenliste und wurde so mit großem Vorsprung Deutscher Hallenmeister. Silber ging an den mehrfachen Deutschen Hallenmeister Robin Erewa in 20,99s und Bronze an den Deutschen Hallenmeister über 60m, Lucas Ansah-Peprah (21,11s).

Ein Highlight am Samstag war sicherlich auch der Showdown auf der kürzesten Sprintstrecke. Schnellste Frau Deutschlands darf sich 2022 Tatjana Pinto nennen. In 7,16s lieferte sie eine Top-Zeit ab und ließ Gina Lückenkemper und Sophia Junk keine Chance. Alle drei blieben unter der geforderten Norm für die Hallen-WM (7,30s). Bei den Männern gewann Lucas Ansah-Peprah seinen ersten Deutschen Meistertitel über die 60m. In 6,58s steigerte er seine Bestzeit, stellte die Deutsche Jahresbestzeit ein und blieb unter der Hallen-WM-Norm. Auch der zweitplatzierte Kevin Kranz in 6,60s und Owen Ansah in 6,61s waren pfeilschnell unterwegs.

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Cindy Roleder konnte nach ihrer Babypause ein erfolgreiches Comeback direkt mit dem nächsten Deutschen Meistertitel krönen. Einmal mehr setzte sie sich dank super Finish gegen die nationale Konkurrenz durch und schlug sie die Deutsche Vize-Meisterin Monika Zapalska um gerade einmal eine Tausendstelsekunde (beide 8,13s). Bronze sicherte sich die erst 19jährige Hawa Jalloh in 8,17s. Ein Wochenende zuvor war sie bereits Deutsche Jugendhallenmeisterin geworden. Über diese Strecke hatte sich auch unser Top4Running-Ambassador Abigail Adjei qualifiziert. Sie konnte mit neuer Bestleistung im Vorlauf überzeugen. Unser zweiter Top4Running-Ambassador Robert Baumann erkämpfte sich den 8. Platz in einem rasanten 3000m-Finale.

Besonders emotional verlief das Kugelstoßen der Frauen als die jahrelange Weltklasse-Kugelstoßerin Christina Schwanitz ihr sofortiges Karriereende verkündete. Zu ihren Titeln gehören Weltmeisterin, Europameisterin und dreizehnfache Deutsche Meisterin. In Leipzig stoß sie 18,49m, das reichte zu Bronze hinter Sara Gambetta, die mit 19,05m zum aller ersten Mal in der Halle die 19m-Marke knackte, und Katharina Maisch mit 18,54m. 

Das erste Mal in der Geschichte Deutscher Hallenmeisterschaften gibt es in diesem Jahr zwei Deutsche Hallenmeister im Stabhochsprung: Tom Linus Humann und Torben Blech benötigten exakt die gleiche Anzahl an Fehlversuchen bis zur Siegeshöhe von 5,51m. Bronze ging an den Jahresbesten Oleg Zernikel, ebenfalls mit 5,51m.

Die 1500m Siege gingen ungefährdet an Robert Farken und Katharina Trost. Robert zog auf den letzten 300m seines 1500m-Laufs das Tempo an und gewann in 3:34,13min, er gab anschließend ein Versprechen ab: „Der deutsche Rekord, der fällt schon noch“. Silber holte Mohamed Mohumed in 3:52,34min und Lukas Abele in 3:53,78min.

Unglaublich: Christina Hering rannte über 800m zu ihrem sechsten (!) Deutschen Hallenmeistertitel (2:02,88min).

Die Invasion von Russland in die Ukraine ging auch an den Deutschen Hallenmeisterschaften nicht spurlos vorbei. Zu Beginn der Meisterschaften wurde eine Schweigeminute ausgerufen. Zusätzlich wollten einige Athlet*innen des TSV Bayer 04 Leverkusen mit einer Ukraine-Flagge auf dem Oberarm an ihren Wettbewerben teilnehmen. Das wurde aber bei der Wettkampfkontrolle im Callroom kurz vor dem Start nicht gestattet und die Flagge musste entfernt werden. Hintergrund dafür sind die aktuellen Regularien, die politische Äußerungen auf der Wettkampfkleidung nicht erlauben.